2015
Schützenreise vom 13. – 16. Juni 2015
Tag 1
Die diesjährige Schützenreise führte uns zum ersten Mal ins Ausland, nämlich ins Tirol. Pünktlich um 7.45 Uhr fuhren wir mit dem gemütlichen Car von Herz-Reisen beim Landhaus ab Richtung Zoll Diepoldsau. Die Fahrt führte uns durchs Walgau (Frastaz, Silvretta Hochalpenstrasse, Bludenz). Um 9.00 Uhr genossen wir den ersehnten Kaffee mit Gipfel im Gasthaus Traube in Braz. Weiter ging die Fahrt durchs Klostertal, welches vom Bach Alfetz durchflossen wird. Der Name Klostertal leitet sich übrigens vom Kloster im Ort Klösterli ab. Die Fahrt über den Arlbergpass zeigte uns die bergige Landschaft bei schönstem Wetter. Früher wärmten sich die Säumer, die über den Pass kamen in einer warmen Stube nochmals auf. Daher zeugt auch der Ortsname Stuben am Arlbergpass. Vor 110 Jahren fand in Vorarlberg eine interessante Abstimmung statt. Vorarlberg stimmte dem Beitritt zur Schweiz zu. Die Schweizer hingegen lehnten diesen Beitritt ab, so dass es bis zum heutigen Tag beim Alten blieb. Inzwischen bei Innsbruck, das zwischen Ill und Inn liegt angekommen, erzählt uns Susi, unsere Reiseleiterin, wie die Sache mit dem goldenen Dachel zustande kam. Es soll dort früher einen Balkon gegeben haben, der später überdacht wurde. Da die Schindeln für die Blaublüter zu wenig darstellte, seien einfach die Schindeln vergoldet worden. Wenn man so durch die Landschaft fährt, fällt einem auf, dass die einen Kirchdächer rot und die Anderen grün sind. Dies hängt mit der Zuteilung zu den Bistümern Innsbruck und Salzburg zusammen. So ist genau ersichtlich zu welchem Bistum der jeweilige Ort gehört. In Jenbach angekommen, erwartete uns die erste Sensation auf unserer 2-tägigen Reise. Im Dreispurbahnhof warteten bereits die Wagen der Zahnradbahn, welche uns zum Achensee hochbrachten auf uns. Während Einige das beheizen und rangieren der Dampflokomotive bestaunten, hatten es sich Andere bereits in den offenen, aus dem Jahr 1889 stammenden Wagons gemütlich gemacht. Die Dampflokomotive Hannah schnaubte den Berg hinauf, was wir mit rhythmischem Gerüttel spürten. Den Kopf zu weit aus dem Fenster zu strecken und rückwärts zu filmen ist bei dieser Fahrt wegen der Äste nicht unbedingt zu empfehlen, wenn man die Kamera am Ende der Fahrt noch gerne besitzen möchte. Beim Achensee, einem seit 1927, 9 km langen Stausee, bestiegen wir das Schiff Benedikt,
welches uns bei schönstem Sonnenschein zur Gaisalm brachte. Im Restaurant Gaisalm verköstigten wir uns mit Frittatensuppe, Braten mit Semmelknödeln und Kraut. Zum Nachtisch wurde uns Apfelstrudel mit Rahm serviert. Nach dem Mittagessen blieb noch etwas Zeit, sich in den Hängematten oder auf der Wiese zu entspannen, wobei man sich seinen Schlafplatz sorgfältig aussuchen sollte, damit man nicht durch Ameisengekrabbel gestört wurde. Es bestand auch die Möglichkeit für einen kurzen Spaziergang oder es sich auf einem Bänkli gemütlich zu machen, bevor uns das Schiff wieder zurückbrachte. Auf der Weiterreise mit dem Car, mussten wir noch einen kurzen Zwischenstopp einschalten, um Susis Velo, welches sie dort deponiert hatte, wieder einzuladen. Vom Car aus sahen wir die Festung von Kufstein. Die Heldenorgel von Kufstein, welche Kufstein berühmt gemacht hat und 2 Mal pro Tag zum Gedenken an die Soldaten läutet, wird im Umkreis von 20 Kilometern zeitverzögert gehört. Weiter ging die Fahrt vorbei am Kaisergebirge aus Kalkstein. Der zahme Kaiser ist ein sehr schönes Wanderbgebiet. Unser Tagesziel Ebbs liegt auf 300 Meter über Meer und hat ca. 5000 Einwohner. In Ebbs gibt es einiges zu besichtigen, z.B. den Dom, welcher, infolge Geldmangels nur über einen Turm verfügt, die Bergkirche, den Raritätenzoo oder das Haflingergestüt. Nach dem Zimmerbezug im Kaiserhotel blieb genügend freie Zeit bis zum Nachtessen. Einige nutzten diese Zeit zum Baden, andere ruhten aus, wieder andere gingen laufen, joggen oder pflegten die Gesellschaft. Zum Nachtessen stand für uns Fidelisuppe, Salat, Zwiebelrostbraten mit Spätzli und Rhabarberkompott mit Vanilleglace auf unserem Menüplan. Nach dem feinen z’Nacht begaben sich einige bei heftigen Regengüssen ins Dorf zu einem Schlummertrunk, wobei sich der Jüngste den Ausgang etwas interessanter vorgestellt hatte.
Tag 2
Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir um genau 9.53 Uhr ab, vorbei am Fohlenhof einem Haflingergestüt, Richtung Walchsee. Über Kufstein und das südliche Kaisergebirge führte uns die Fahrt vorbei an Elmau, welches bekannt ist durch die Fernsehsendungen: die Bergretter und der Bergdoktor, vorbei beim Stanglwirt und durch das barocke Dörfchen St. Johann bis nach Walchsee. Dort nahmen wir den Sessellift zum Berggasthof Zahmer Kaiser. Einige liessen es sich vor der Bergfahrt nicht nehmen, ihr Können am Kinderbagger zu beweisen. Im Restaurant Zahmen Kaiser wurden wir mit Voressen und Teigwaren und zum Dessert mit Palatschinken mit Marillen verköstigt. Bei Tiroler Musik genossen wir das Zusammensein und die schöne Aussicht, bevor wir die Gelegenheit nutzen und auf der Rodelbahn ins Tal sausten. Einige liessen es sich nicht nehmen und fuhren ein 2. Mal auf den Rodeln ins Tal. Auf der Weiterfahrt gab es viele aus Holz gebaute Bauernhäuser, mit einem kleinen Glockenstuhl, zu bestaunen. Die Glocken, welche alle verschieden Klänge aufweisen, wurden früher bei einem Brand geläutet oder auch um die Familienmitglieder zum Essen zu rufen. Heute werden diese Glockenstühle wieder vermehrt auch an neuen Häusern gebaut. Auch sehr schöne Fassadenmalereien, sogenannte Lüftlmalereien waren an vielen Häusern zu sehen. Lüftlmalereien heissen sie, weil sie von einem Maler Namens Lüftl gemalt wurden. Sie kamen ursprünglich aus dem Bayerischen ins Tirol. Unsere letzte Strecke führt uns übers Inntal via Landeck wieder nach Romanshorn. Es waren 2 wunderschöne Tage mit vielen schönen Eindrücken.